Zwischen all den indigenen Stämmen, die bis heute in Zentral- und Südamerika zuhause sind, durfte ich zum zweiten Mal mit den Shipibo-Konibos (bzw. Shipibo-Conibo) arbeiten.
Während meines Dschungel-Aufenthalts wurde mir die Namensgebung "Shipibo-Konibo" wie folgt erklärt:
Überlieferungen zufolge lebten die Shipibos sowie auch die Konibos ohne genauere Namensgebung ihres Stammes in den östlichen Regionen des Landes Peru. Eines Tages trafen die zwei Ethnien in den Tiefen des Amazonas-Regenwalds aufeinander. Obowhl sich gegenseitig fremd, luden die Shipibos die Konibos auf das "Große Getränk" ein. Das Rezept besagt, dass die Frauen des Stammes die Chakruna-Blätter (Pflanze aus dem Regenwald) kauen und im Anschluss diese wieder ausspucken. Als nächstes werden die Blötter abgekocht. Das daraus entstehende Getränk erinnert scheinbar an unser heute bekanntes Bier. Als - laut Erzählungen - die Shipibos mit dem fertigen Getränk auf die Konibos warteten, überkam sie irgendwann die Ungeduld. Die Shipibos begannen von dem frisch zubereiteten Getränk alleine zu kosten.
Der Genuss hinterließ mit jedem Absetzen des Mundes einen weißen Schaumbart im Gesicht. Als die Konibos endlich eintrudelten, ertappten sie die Shipibos beim frühzeitigen Trinken. Der Anblick dieser weißen Schaumbärte erinnerte sie an eine bestimmte Spezies kleiner Affen. Auf Shipibo heißt Affe "Shipi", woraus sich der Völkername "Shipibo" ableitete. Die frisch getauften Shipibos erwiderten daraufhin, dass die Konibos immer so viel Fisch essen würde. Fisch heißt auf Shipibo "Concha", wovon sich der Name "Konibo" ableitete. Jahre später vereinten sich die indigenen Stämme, woraus "Shipibo-Konibo" entstand.
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